Tagebuch führen

Gute Freunde haben immer ein offenes Ohr. Sie hören uns gerne zu und sie helfen uns, Lösungen für unsere Probleme zu finden. Wir können ihre Geduld aber nicht endlos strapazieren. Wenn wir ihnen jeden Tag unser Herz ausschütten, wird es auch den besten Freunden irgendwann zu viel. Und manchmal gibt es eben Dinge, die wir niemandem anvertrauen wollen.

Was Sie tagsüber bewegt und nachts vielleicht nicht schlafen lässt, können Sie aber einem Tagebuch anvertrauen. Regelmäßiges Schreiben befreit Sie von negativen Emotionen und hilft, Stress abzubauen. Trauer, Ängste und Gewissenbisse finden durchs Schreiben ihren Weg auf das Papier und Sie müssen sie nicht länger mit sich herumtragen.

Bestimmt gibt es einiges, was Sie auch gerne mal loswerden wollen. Möchten Sie es nicht einfach ausprobieren? Alles, was Sie dazu brauchen, liegt wahrscheinlich schon bei Ihnen zuhause.

Wie sollte das Tagebuch aussehen?

Man bekommt heute Tagebücher mit Blankoseiten im Buchhandel, in Kaufhäusern und in Schreibwarengeschäften. Aber ein Notizbuch, ein Spiralblock oder eine Klatte tun es genauso. Suchen Sie sich ein Tagebuch aus, das am besten zu Ihnen und zu Ihrer Trauer passt und in dem Sie bequem schreiben können. Möchten Sie es tagsüber mit sich führen, eignet sich ein kompaktes Format am besten. Wenn Sie nur zuhause schreiben, kann es auch Papier im Format DIN A4 sein.

Wieviel schreibt man jeden Tag?

In einem Tagebuch gibt es kein "richtig" und "falsch". Wahrscheinlich werden Sie am Anfang weniger schreiben und später immer mehr, weil Sie sich erst einmal an das regelmäßige Schreiben gewöhnen müssen. Setzen Sie sich also keinesfalls unter Druck. Tagebuch zu führen soll Sie vor allem entlasten. Alles, was Sie zu Papier bringen, haben Sie sich vom Herzen geschrieben – die Länge für jeden Eintrag ergibt sich also von selbst.

Beginnen Sie mit ein paar Stichpunkten für jeden Tag, und schreiben Sie später bei jedem neuen Stichpunkt ein paar Sätze dazu. Es wird mit der Zeit immer leichter gehen. Und es wird sicherlich Tage geben, an denen Sie mehr loswerden möchten als an anderen Tagen. Was zählt ist, dass Sie sich hinterher besser fühlen.

Worüber soll man schreiben?

Tagebuch zu führen bedeutet, Selbstreflexion zu betreiben. Wie geht es Ihnen heute? Warum geht es Ihnen so? Was hat Sie heute geärgert? Worüber haben Sie sich gefreut? Wovor fürchten Sie sich? Was macht Ihnen Mut?

  • Schreiben Sie auf, was Sie bewegt – gute oder schlechte Erlebnisse, Ihre Erfahrungen mit der Trauer oder Begegnungen mit anderen Menschen, die Ihnen nicht aus dem Kopf gehen.
  • Selbstverständlich können Sie auch über Ihren Verstorbenen schreiben. Woran erinnern Sie sich gerne? Was vermissen Sie am meisten? Was wünschen Sie sich für Ihren geliebten Menschen? Was möchten Sie ihm heute mitteilen?
  • Manche Menschen malen oder zeichnen auch in ihrem Tagebuch. Sie kleben Tickets, Briefe oder Kassenbons auf die Seiten. Oder sie schreiben darin Briefe, die sie niemals abschicken.

Tagebuch führen ist gut für die Gesundheit

Intensive Trauer setzt unseren Körper unter großen Stress. Deshalb sind Stressabbau und Entspannung für Trauernde besonders wichtig. Wenn Sie regelmäßig Tagebuch führen und sich damit auseinandersetzen, was in Ihrem Alltag geschieht und wie Sie damit umgehen, können Sie Ihren Stresslevel dauerhaft reduzieren. Das senkt den Blutdruck, stärkt Ihr Immunsystem und sorgt für einen ausgeglichenen Gefühlshaushalt.  

Tagebuch führen hilft bei der Trauerarbeit

Tägliche Reflexion führt Ihnen vor Augen, dass der Weg durch die Trauer nicht gerade verläuft. Er hat viele Kurven und er führt über Umwege, der Schmerz nimmt ab und wird wieder schlimmer. Wenn Ihnen das bewusst bleibt, wird es für Sie leichter, auch die schwersten Trauerphasen durchzustehen.

In Ihrem Tagebuch halten Sie darüber hinaus auch Ihre Lichtblicke und Meilensteine fest – Tage, an denen es Ihnen besser geht und Momente, in denen Sie sich wohlfühlen. Durch das Aufschreiben, Lesen und Wiederlesen können diese positiven Erfahrungen ihre heilsame Wirkung nachhaltig entfalten.

Ein Tagebuch ist immer für Sie da, wenn Sie es brauchen. Es ist unendlich geduldig. Es urteilt nicht. Und es hat ein unbestechliches Gedächtnis. Deshalb ist es ein sehr dankbarer Begleiter auf Ihrem Weg durch die Trauer.

 

Mit liebevollen Gedanken,

Ihr Bestattungshaus Feige

 

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